TATORT-Fulda-Lesung mit Roland Jankowsky

Mord und Totschlag in der Keramikwerkstatt

Tags zuvor wurden hier noch großformatige Keramikformteile produziert und glasiert und auf den Trocknungsregalen vor den Brennöfen für den Einschub gelagert. Alle Regalborde waren beiseitegeschoben, der Hallenboden vom weißen Staub befreit und blutrote Stühle aufgestellt, damit hier eine Veranstaltung des Fuldaer Krimifestivals stattfinden konnte.

Helmut Hilpert hatte sich bereits im Vorfeld über „Leichenentsorgung“ im Brennofen informiert und stimmte die Gäste und den prominenten Vorleser schon etwas gruselig bei der Begrüßung ein. Bekannt ist er als Möchtegernprofiler „Overbeck“ aus der Krimiserie „Wilsberg“, der sympatische Schauspieler Roland Jankowsky. Zwischen den glutsimulierenden geöffneten Brennöfen sitzend, begeisterte der versierte Vorleser die 180 Besucher der Tatort-Lesung. Vier Kurzkrimis aus dem Buch „Handwerk hat blutigen Boden“ trug er in eindrucksvoller Mimik vor und erweckte mit seinem Stimmenspiel den Eindruck gegenwärtiger Dialoge. Trotz der schaurigen Mordgeschichten um einen tropfenden Wasserhahn, Fadenmäher, Campingurlaub oder vergiftetes Leipziger Allerlei gab es für die Zuhörer einiges zum Schmunzeln.

In der Pause des unterhaltsamen Abends gab sich Roland Jankowsky den Gästen offen und publikumsnah für Gespräche, Fragen und Buchsignierungen. Währenddessen stärkte in der Spa- und Kaminausstellung ein rustikaler Handwerkerimbiss mit Bier in Bügelverschlussflaschen die Krimifans.